Ausdauer und Durchhaltevermögen bis hin zur Kontinuität hiess das Thema der diesjährigen Mitgliederversammlung im Zentrum für Sonderpädagogik Giuvaulta in Rothenbrunnen. Zu Gast war der Sportler und Hotelier Silvano Beltrametti. Rund 100 Mitglieder und Gäste folgten den Ausführungen von Beltrametti zu seinem ganz persönlichen Thema «Umgang mit Veränderungen». Dass er Profisportler war, hat ihn auch auf dem Weg zurück begleitet. Als Sportler hat er gelernt, Ziele und Visionen zu verfolgen. Wichtig waren dabei Jahresziele, Monatsziele, Wochenziele bis hin zu Tageszielen. Sport ist eine Lebensschule sagt Beltrametti. Er habe an einer einfachen Stelle einen blöden Fahrfehler begangen, in einem Sekundenbruchteil war seine Karriere 2001 vorbei. Ein Puzzle von kleinen Teilen hat es gewollt, dass sein Ski das Netz durchschnitten hat, er mit dem Kopf auf einen Pfeiler geprallt und dann auch noch auf einem spitzen Stein auf dem Rücken gelandet ist. Der Start der Veränderungen hat begonnen.
Dass sein Mannschaftsarzt von Anfang an mit ihm Klartext gesprochen habe, dass es nicht gut aussehe für ihn, da sein Rückenmark getrennt wurde, sei rückblickend genau das Richtige gewesen. Es sei zwar eine Ohrfeige gewesen, aber er habe von Anfang an die Wahrheit erfahren. Somit konnte er umgehend die Neuorientierung einleiten und von Altem loslassen. Anstoss für sein weiteres Leben hat ihm gegeben, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können. Dieser Satz kann viel auslösen. Nach fünf Monaten harter Arbeit ist Beltrametti auf die Lenzerheide zurückgekehrt, damals ein Zwischenziel. Das Ziel, wieder Glück zu erlangen, war aber noch nicht erreicht. Es braucht mehr, damit man wieder im Leben stehen kann, nämlich den Beruf. Er wollte, dass sein Kopf wieder gefordert wird, so wie es im Sport der Fall war. Er habe erneut die Schulbank gedrückt, denn als Zimmermann konnte er ja auch nicht mehr arbeiten. Er habe sich eine neue Basis gelegt und heute sei er als Hotelier in einem Familienbetrieb mit seiner Frau zu ganz anderen Themen gefordert. Diese neue Herausforderung hat er gerne angenommen. Auch den Sport braucht er als Ausgleich, so fährt er Ski mit dem Monoblock oder er ist mit dem Handbike unterwegs. Umso fitter sein Oberkörper ist, umso fitter ist er im alltäglichen Leben. Und natürlich darf bei Beltrametti auch die Hochjagd nicht fehlen. Heute sagt er, könne er wieder sagen, dass er glücklich sei.
(Auszug aus seinem Referat, wiedergegeben von Nicole Di Vizio)