Der Bündner Spital- und Heimverband (BSH) hielt am 12. Mai 2023 anlässlich seines 100-Jahr-Jubiläums seine Mitgliederversammlung im Hotel Waldhaus in Flims ab. Reto Loepfe wurde als neuer Präsident gewählt. Zudem wurde der Vorstand verkleinert und die Organisation gestrafft. Der Anlass stand zudem ganz im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums des Verbandes, welches in den ehrwürdigen Räumlichkeiten des Waldhauses gebührend gefeiert wurde. Mit der gross angelegten Studie zum Thema «Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Institutionen des BSH» war das Jubiläumsjahr bereits Ende März lanciert worden.
Neu- und Bestätigungswahlen
Neu als Präsident wurde Dr. Reto G. Loepfe gewählt. Der 1960 geborene Unternehmensberater und Rhäzünser Gemeindepräsident ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Seit 2004 steht er dem Stiftungsrat des Schulheims Chur als Präsident vor. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Spitex Imboden, Stiftungsrat des Kantonspitals Graubünden und langjähriges Mitglied des Grossen Rates. Aktuell präsidiert er dabei die Kommission für Gesundheit und Soziales. Reto Loepfe freut sich darauf, sich für die vielfältigen Institutionen des Gesundheit- und Sozialwesens in der Südostschweiz einzusetzen. Er löst Claudia Kleis ab, welche während 12 Jahren als Präsidentin amtete. Kleis stellte gute Verbindungen zwischen den Mitgliedern, der Bündner Politik und den unterschiedlichen Ämtern her. Während ihrer Präsidentschaft wurden verschiedene wichtige Projekte im Gesundheitswesen umgesetzt und der BSH-Politausschuss ins Leben gerufen. Der BSH dankt ihr für ihre grosse Treue und Unterstützung und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute.
Bei den anfallenden Bestätigungswahlen wurden Reto Keller, Direktor des Spitals Thusis, als Vorsitzender der Konferenz Spitäler und Kliniken (KSK) und Jean-Pierre Liesch, Leiter der Alterssiedlung Kantengut, als Vorsitzender der Konferenz Pflegeheime (KPH) in ihren Ämtern bestätigt. Im Zuge der Verkleinerung des Vorstandes wurden die Vorsitzenden der Fachkonferenzen Pflegekader Spitäler und Heime sowie der Vorsitzende der Spitalärztekonferenz und die Präsidentin der OdA Gesundheit und Soziales Graubünden aus dem Vorstand verabschiedet und verdankt. Sie werden ihre Fachkonferenzen in Zukunft in den einzelnen Bereichskonferenzen vertreten.
100-Jahr-Jubiläum BSH
Gegründet im Jahr 1923 feiert der BSH heuer sein 100-jähriges Bestehen. Beschränkte sich die Verbandstätigkeit nach der Gründung und noch einige Jahre danach auf Verhandlungen mit dem Kanton, veränderte sich die Situation in den 1950er und 1960er Jahren grundlegend. Die bestehenden Verbandsorgane mit Delegiertenversammlung wurden um die Spitalärzte- und Verwalterkonferenz erweitert. Bereits damals zeigte sich eine der bis heute grössten Stärken des Verbandes; das gemeinsame Erarbeiten von breit abgestützten Lösungen, die für alle Akteure tragbar waren. Bis in die 1990er Jahre wuchs der Verband stetig und bereits 1998 waren die Alters- und Pflegeheime integriert. Eine entsprechende Namensänderung in Spitäler und Heime Graubünden erfolgte. Im Jahr 2000 schliesslich, erfolgte die Fusion mit dem Heimverband Schweiz, Sektion Graubünden. Bis zum BSH wie wir ihn heute kennen, dauerte es nicht mehr lange. 2006 erfolgte die Namensänderung und die unterschiedlichen Bedürfnisse und Finanzierungen verlangten eine neue Verbandstruktur. Die Unterteilung der rund 90 Mitgliedsinstitutionen erfolgte neu nach den vier Interessensbereichen: Konferenz Spitäler und Kliniken (KSK), Konferenz Pflegeheim (KPH) Konferenz wohnen arbeiten (KWA) und Konferenz Kinder Jugend (KKJ). Diese Struktur hat sich bis heute bewährt. Ergänzt werden die Bereiche mit einem Politausschuss, bestehend aus Grossratsmitgliedern aller im Parlament vertretenen Parteien. Damit wird der Informationsaustausch und die Analyse und Wirkung von gesetzlichen Auflagen und Gesetzesrevisionen sichergestellt. In den letzten Jahren sind zudem verschiedene Institutionen aus dem Kanton Glarus und dem Fürstentum Liechtenstein zum BSH gestossen und haben die Verbandsposition in der Südostschweiz weiter gestärkt.
Anlässlich seines 100-Jahr-Jubiläums hat der BSH eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung seiner Institutionen in Auftrag gegeben, welche insbesondere die Wichtigkeit als Arbeitgebende – vorallem auch in den peripheren Regionen unseres Kantons aufzeigt.
Link zur Studie
Begleitet wurde der Galaabend des BSH durch Luca Maurizio, satirischer Kabarettist und Träger des Bündner Literaturpreises 2021. Er führte das Publikum auf intellektuelle Höhenflüge und in die abstrusesten Abgründe des menschlichen Verstandes – begleitet von seinem charmanten Bergeller Akzent und den leisen Tönen seiner Gitarre.